Protoytp einer Geschichte, die im Fernsehen erzählt wird – und auch nur dort funktionieren kann – dürfte La Linea sein. Zweidimensionaler als ein Bild aus diesem putzigen Zeichentrick kann kein Bild sein.
Die Zeit darin vergeht von links nach rechts.
-
-
Also, um nochmal kurz „Nach dem Film“ zu preisen, verweise ich an dieser Stelle auf kilometerlange Texte. In der panoptischen No. 3 schreiben mehr als zehn Autoren zum Schwerpunkt „Video und Überwachung“ – „Nach dem Film“-gemäß also, sozusagen in der Tiefgarage eines Kino-Multiplexes, wo die filmische Realität die vorherige Fiktion ersetzt.
Ein allgegenwärtiges Auge, ein Panoptikum im Videozeitalter. Sicherlich ein Thema der Kulturwissenschaft; Medienwissenschaftler schauen auf`s Bild und erkennen Bildmaschinen, Codes und gefrorene Zeit. Entpersonifizierte Subjekte, die einer zweifelhaft speziellen Ästhetik zum Leben verhelfen. Oder sie betrachten die Kunst eines Videoavantgardisten wie Name Jun Paik. Wobei sich Otto Schily für diese Disziplin allenfalls den Sonntag nachmittag vorbehält. -
„Die Unterhaltung schließt die Subkultur in ihre populistischen Arme.“ Kurzbesprechung von „Was tun, wenn`s brennt?“ im Schnitt
-
Nur zum Merken: Nightmares On Wax – 20.05. Köln, Stadtgarten.
-
- „Kultur, die digitalisiert wird, ist nicht mehr dieselbe. Ihre technische Recodierung stellt jene Repräsentationsverhältnisse auf den Kopf, nach denen das Innen (kulturelles Archiv, Sammlung) ein Außen (Kultur, Gesellschaft, Geschichte) darstellt – eine neue Logik des Archivs zeichnet sich ab.“
Frank Hartmann, Wien. Über das digitale Archiv und Tradierung von Kultur.
mtg – E-Zine, Theorie und Geschichte der Medien, HU Berlin.
Nach dem Film. Ebenfalls lesenswert.
-
Einen Kameraschwenk um 180 Grad vollführt Herlinde Koelbl in „Die Meute“.
3 Sat zeigte gestern abend ihren Dokumentarfilm „Die Meute“ über Massenmedien und Massen-Journalismus im Berliner Politalltag. Berichtenswert scheint mir lediglich, dass beide, Politik und Medien, glauben, der eine bräuchte den anderen nicht, bzw. glaubt er wäre der „agenda setter“, nach dem sich der jeweils andere zu richten habe (was sich vordergründig durch ausgeprägte Eitelkeit und Überheblichkeit bemerkbar macht).
Dass beide eine ganz besondere Symbiose eingehen, mag niemand außer der Autorin wahrhaben. Je weniger journalistische Sterne auf den Schultern prangen, desto mehr überwiegt das Selbstbild vom „Jäger und Sammler“. Desto mehr überwiegt das Fremdbild „Der Meute“. Ein Spiel – nicht nur zwischen Titel und Inhalt. -
Zwei warm-sonnige Tage – mitten im Winter – und in Siegen, die gab`s auch schon lange nicht mehr. Während andere Städte und Regionen mit langen Sonnenperioden gesegnet sind, ist „die waldreichste Region Deutschlands“ allenfalls verregnete Diaspora.
Manche zieht es während besagter Unwahrscheinlichkeit auf`s Rad, um die sich warm ankündigende Saison beim Wort zu nehmen und ein wenigstens halbwegs ernsthaftes Training zu beginnen. So auch Jens und ich – und weil Training ohne Ziel keinen Sinn macht, habe ich es erstens bereits gesteckt und hier erwähnt und zweitens prompt einen konditionellen Tiefschlag einstecken müssen. Beine, Genick und Gesäß schreien nach zwei Tagen (weicher) Pause. -
Ein netter Tag war das gestern. Ich trete vor die Tür, erledige meinen Nebenjob und freue mich dabei schon auf den Nachmittag. Denn da steckt das neue Zeitungsabo im Briefkasten. Heute zum ersten mal, leider ohne hübsch verpackte Prämie – also muss ich doch T-Shirts waschen. Der Nachmittag findet dann überwiegend lesend, meistens liegend, auf dem Sofa statt. Gerade so sodass die am Fenster vorbeiziehende Sonne möglichst lange meine Füße wärmen kann. Kaffee, Tabak und die Zeitung griffbereit. Es wird ein sonniges Wochenende.
-
-
Heute Abend sollte ich mit Hans Eichel, unserem gewieften Pfennigfuchser und Steuersparer, telefonieren. Während er sein großartiges Anliegen, die Staatsverschuldung unter 50 Euro zu senken, nun doch zusehends aus den Augen verliert, fokussiere ich meine Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit. Dabei lasse ich mir gerne die Ziffern 1 bis 119 sowie die Anlage N nicht nur erklären, sondern auch computer-technisch berechnen. Mein ganzes Vertrauen hat in diesem Augenblick Steuer-Software aus dem Hause Aldi. Wenn die errechnete Rückerstattung von mehreren 10.000 Euros nicht schon verprasst wäre, würde ich die fälligen Steuern für mein Kat-freies KFZ davon bezahlen. So ist das mit der rechten und der linken Tasche. Immer die von Papa Eichel.