Malkontent & Enthusiastisch

»Ihr naht Euch wieder, schwankende Gestalten«

  • Staatsbezeichnung: Islamischer Staat Afghanistan
    Lage: Asien, grenzend an Turkmenistan, Tadschikistan, Usbekistan (im Norden), China und Pakistan (im Westen und Süden), Iran (im Osten)
    Hauptstadt: Kabul (1,8 Millionen Einwohner, geschätzt)
    Fläche: 652.000 Quadratkilometer
    Bevölkerung: etwa 22 Millionen Einwohner (Schätzung)
    Landessprachen: Paschtu, Dari und weitere Stammessprachen Religionen: Muslime (99%, davon 84% Sunniten und 15% Schiiten), sonstige 1%
    Unabhängigkeit: 8. August 1919 (von Großbritannien)
    Regierungsform: Islamisches Emirat (Taliban-Gebiet)
    Regierung: Zentralregierung, nicht funktionierend
    Parlament: Nationalversammlung aus zwei Kammern wurde 1992 aufgelöst.
    Internationale Anerkennung: Die Taliban-Regierung wird international nur von Pakistan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anerkannt.
    Verfassung: keine
    Rechtssystem: außer Kraft, de facto gilt die islamische Sharia
    BIP/Einwohner: 800 Dollar (1999, geschätzt)
    Quelle: Auswärtiges Amt

  • Ich habe den Themenabend Afghanistan auf Arte gesehen. Wohltuende Abwechslung der ständig um die Welt rotierenden Liveschaltungen. Bei fast allen Sender, so zumindest mein persönlicher Eindruck, geht Aktualität zu Lasten des Verständnisses. Hat bisher jemand verstanden, worum es z.B. in dem seit über zwanzig Jahren schwelenden Bürgerkrieg in Afghanistan geht?

    Der Afghanistan Themenabend hilft da weiter. Ein ausgewogenes Programm, das sich aus Diskussion, kurzen, monothematischen Nachrichten und Dokumentationen zusammensetzt. So z.B. die Dokumentation über den afghanischen Widerstandskämpfers Massud (der kurz vor den Anschlägen auf die USA von den Taliban ermordet wurde), die der Franzose Christophe de Ponfilly filmte. Wobei mir der Name Massud übrigens bekannt vorkam. Nach einigem Suchen fand ich in eine Ausgabe des Geo-Magazins die spannende Reportage über den alltäglichen Kriege des Massud gegen die Taliban. Zuvor wurde von der Arte Redaktion in einem halbstündigen Beitrag die Geschichte Afghanistans zwischen Kolonisierung, Besatzung und Bürgerkrieg nachgezeichnet. Gegen Ende läuft eine weitere Reportage über die Diktatur der Taliban.

  • Den geneigten Leser interessiert es vielleicht. Zwei kleine neue Texte zum Thema Film. Béla Balász (Stummfilm) und ein wenig später Rudolf Arnheim (Tonfilm).

  • Richard Melville Hall, aka Moby, wohnt in New York und hat den Anschlag auf das WTC von seinem Appartement aus erlebt. In seiner Homepage führt er auch eine Art Weblog und schreibt sich so die Empörung von der Seele.
    Dort erfährt man auch, woher sein Pseudonym Moby herrührt. Nämlich von Herbert Melville, dem Autor von Moby Dick. Lustig wäre, wenn Moby auch wirklich dick wäre und aus dem Rücken Wasser spritzen würde.

  • Am Tag danach. Die Medien bestehen weiterhin nur aus Sondersendungen.
    Viel zu sagen gibt es, klar. Tatsächlich gesagt wurde jedoch noch nicht viel. Sicherlich ist das verständlich. Allerdings scheint es, dass das Bild vorläufig an die Stelle des Wortes getreten ist. Was also ist, abgesehen vom Ausmaß der Katastrophe, den verlorenen Leben, anders als bei vergangenen Ereignissen, die die Welt schockierten?
    Vielleicht ist es ja gerade das Bild. Jede Fernsehstation der Welt bringt seit Dienstag die komplette „live coverage“. Wobei die Welt wirklich live im Wohnzimmer, am Arbeitsplatz oder sonstwo Zeuge der absoluten Katastrophe wird. Und dies absolut simultan. Aus x-verschiedenen Perspektiven wird der Moment des Einschlags der beiden Flugzeuge als eine Art Endlosschleife präsentiert. Videoaufnahmen lassen uns über das Ausmaß der Katastrophe nicht im geringsten Zweifel. Der Moment des zusammenbrechenden World Trade Centers, panische Menschen, die versuchen zu flüchten als sich die riesige Staubwolke wie ein schwarzer Mantel über sie legt.
    Dauerte es in der Vergangenheit noch Tage oder Wochen, bis die Filmdokumente über den Bildschirm flimmerten, sind wir nun absolut simultan dabei. Egal, wo wir uns auf der Welt befinden.

    Die Welt schrumpft zusammen auf 16:9. Es spielt keine Rolle ob das Ereigniss direkt vor unserer Tür oder am anderen Ende der Welt geschieht. Paul Virilio nennt dies in „Die Ästhetik des Verschwindens“ Medien der Echtzeit. Lesenswert. Und ohne Bilder.

  • Wie sieht die Welt morgen aus? Wie tief hassen Menschen?

  • „Buhl Data Service. Mein Name ist Henning Groscurth. Was kann ich Ihnen heute schreiben?“
    Tja, weiß nicht so recht. Wenn nix passiert. Ist schon Wochenende? Semesterferien im Siegerland. Das Ende des Sommers kommt nirgendwo eindeutiger. Kein Wunder, daß niemand mehr hier ist.

  • logo_emsm (2k image)In der Türkei findet gerade die Basketball-WM statt. Und die Türken lieben Basketball. Das scheint mir zumindest so. Wenn nämlich elftausend gröhlende Türken das Erreichen des Viertelfinales feiern. Ebenso wie unsere teutonisch/ muiltkulti ***manschaft das übrigens auch im Spiel gegen die Franzosen schaffte.
    Und das DSF ist so nett und beschert unseren Wohnzimmern diesen Glanz. Ganz im Sinne der türkischen Veranstalter, die sich mit einer Präsentation eines ganz und gar nicht traditionell/ orientalisch Events, ganz besonders an die Wange der EU schmusen.
    Die Afti-Efti – oder so ähnlich – Halle ist top. Riesig groß, mit einem Platz, den man in deutschen Turnhallen nicht sieht. Kamera und Regie sind fleissig. So gut wie jede Szene wird in Super- oder Normalzeitlupe nachträglich aufgelöst. Rasanz und Emotionen. Unter der Hallendecke klebt ein riesen Video-Würfel (wie heisst sowas ?). Neben dem Live- und dem Zeitlupenbild werden alle nötigen Informationen angezeigt.
    Der Hallensprecher und die Beschallung (wenn verbunden) harmonieren gut. Will meinen, in jede Pause hüpfen die obligaten cheerleader zu unsagbar lauten Schierliedern. Oder, heute in der entscheidenden letzten oder vorletzten Auszeit, zu Prodigy (Voodoo People? Weiss nicht mehr).

  • Wie man Sex im Internet sucht. Ein Text von Umberto Eco.

  • Schön , von Dir zu lesen !