„Visual Warfare – Reflections on 9/11 and Media Culture“ ist Farai Chideya`s Beitrag zum Diskurs nach dem 11. September. Wieder Bildmedien, wieder der gleiche Ton. Und lesenswert.
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Ganz weit entfernt vom zivilisierten Westen, am Kap der guten Hoffnung, soll vor rund 80000 Jahren der Startschuß für die menschliche Kultur gefallen sein. Die drückte sich dadurch aus, daß jemand abends in einer Höhle saß und Strichmuster in einen geglätteten Stein ritzte, während seine Mitbewohner beim Abendessen saßen. Schwer vorstellbar, wie in rund 3000 Generationen eben jene Kultur entsteht, über deren Wesen in der Zeit Nr.4 so viel interessantes geschrieben ist.
Zum Beispiel die Entwicklung des IPN, des Interplanetary Net, das uns mit Mars, Mond und Venus verbinden soll. Während zuhause@aol.com noch den gemeinen Erdenbürger ins Fimrmeneigene Netz zu locken versucht, denken andere Lichtjahre weiter. Dabei geht es um den Aufbau eines umspannenden Netzes von Satelliten, die untereinander und mit Mutter Erde störungsfrei kommunizieren können. Ob das IPN einen militärischen oder zivilen Hintergrund hat wird dabei außer Acht gelassen. Es spielt meiner Meinung nach tatsächlich zunächst keine außerordentlich wichtige Rolle. Viel mehr steht es für jene am Anfang geschilderte lange Evolution, für unser expanives Wesen, in dem nach der Globalisierung der Griff ins Weltall der folgende ist. Was da zu holen ist kann wohl nur vermutet werden. Dass man glaubt, dort etwas holen zu müssen, beschreibt in meinen Augen die Arroganz gegenüber denen, die auf dem Weg zum „Interplanetary Net“ stecken geblieben sind. Irgendwie entwickelt sich der Mensch an sich selbst vorbei, finde ich. Oder kann er gar nicht anders? -
Inoffizieller Teaser zur zweiten Ausgabe der Navigationen:
Denormalisierung und Normalisierung nach dem 11.9.2001. Überlegungen unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Medien. Jürgen Link, Dortmund.
Araber, Schakale und Europäer. Das Ressentiment regieren. Friedrich Balke.
Stimme und Blick. Paradoxien synästhetischer Medienrezeption. Michael Lommel, Siegen.
How Mrs. Selznick Re-Invented the Wide Release. A Few Historical Notes on Hollywood Film Distribution and the Construction of a Global Audience. Vinzenz Hediger, Zürich.
Reflexionen zum Film vom anderen Ende der Welt – Screening the past. Martin Werle, Siegen.
The „Turbanators“ And The Terrorists:War Crimes And Media Omissions. Danny Schechter. -
Kriegskommunikation hört sich ziemlich modern an. In der amerikanischen Sichtweise ist die Vermittlung des Krieges unabdingbar, führen sie Vietnam noch immer allein auf die „fehlerhafte“ Präsentation im aufkommenden Massenmedium Fernsehen zurück. Akzeptanz und Durchhaltevermögen werden durch entsprechend geleitete Informationsströme gestärkt. Daß dies auch im Krieg gegen Afghanistan nach dem erprobten Schema läuft scheint offensichtlich. Oder ist so etwas im Jahr 2001/2002 angesichts eines gleichgeschalteten Amerikas überhaupt noch nötig?
Klaus Kreimeier, Leiter des hiesigen Studienganges in der Taz über die Rendon Group, die die PR für den Afghanistan-Krieg durchführt.
Bleibt mir noch, eine Tabelle zu zeigen, die deutlich macht, welche Agentur für wen Kriegspropaganda betreibt.1993 Regierung von Kroation Intervention bei US-Medien u. -Politikern für die kroatische Kriegspolitik Ruder Finn (USA) 1992 Regierung von Bosnien-Herzegowina Kontakte mit westlichen Medien; Gründung des „Bosnia Crisis Communication Center“ Ruder Finn (USA) 1991/1992 Regierung von Kroation PR-Kampagne unter US-Regierung, Parlamentariern, UN-Beamten; Organisation von Politikerreisen Ruder Finn (USA) 1991 Provinzregierung von Kosovo PR-Albanische PR-Kampagnen in westlichen Medien Ruder Finn (USA) 1991 Regierung von Kuwait PR-Kampagnen gegen den Irak: Konstruktion eine „Feindbildes Irak“ in den westlichen Medien Hill & Knowlton (GB) 1986 Regierung von Angola Verbesserung des Images der marxistischen Regierung von Angola in den Medien der USA Gray & Co. (USA) 1985 UNITA-Rebellen in Angola Verbesserung des UNITA-Images in den Medien der USA Black & Manafort (USA) 1968 Zentralregierung von Nigeria Verbesserung der Position in der westlichen Welt gegenüber den Sezessionisten aus Biafra Galitzine & Partners (GB) 1967 Provinzregierung von Biafra PR-Kampagne unter US-amerikanischen Meinungsführern Ruder & Finn (USA) -
Das ist es. Der Platz muß einfach ergonomisch gestaltet sein. Heureka, das ist das ganze Geheimnis. Und liegen muß man.
Medien und Möbel sind `ne Symbiose; oder so. Auf jeden Fall ist die Mutter des Fernsehens das Fenster. Der Stuhl (besser das Sofa) ist seine Existenzgarantie. -
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Wer die Geschichte des Fernsehens schreibt kommt um Gallileo nicht herum. Der Meilenstein in der Evolution des privaten TVs beschert uns in Reportage-Manier alltägliche Banalitäten. Oder auch, wie eine Feuerbestattung funktioniert. Peter Lustig für ein degeneriertes, in diesem Fall zudem noch morbides Publikum.
Morbide vor allem deswegen, weil ein paar Nachwuchsredakteure Gefallen daran gefunden haben, ein leicht blassen und versteiften Herrn auf dem Weg vom Kühlschrank in die Erde zu begleiten. Verschweigen kein Detail und machen unmißverständlich klar, daß hier Experten am Werk sind, die alles aber auch alles auf einen Fernsehschirm zaubern können. Der Tod ist vor allem blass, steif und eingefallen; die steifen Glieder des Toten ließen sich scheinbar ohne Probleme filmen – verständnislos schmunzeln müsste man jetzt eigentlich. -
Schick machen, nach München fahren, nett plaudern, mein etwas eigenwillig formuliertes Motivationsschreiben erläutern und dann vier Monate Praktikum absahnen. Hoffentlich.
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Bleibt das so bei Viva Plus? Sieht furchtbar aus, diese Crawls.
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