Sah vorhin den 20. Spiegel des Jahres 1988 herumliegen. Ezensbergers wunderbares Essay über das Nullmedium. Ich hoffe, die Auslassungen enstellen ihn nicht. Und: Vergeßt den Baukasten!
bq. Fernsehen verblödet: Auf diese schlichte These laufen so gut wie alle landläufigen Medientheorien hinaus, gleichgültig, wie fein gesponnen oder grob gewirkt sie daherkommen. Der Befund wird in der Regel mit einem gramvollen Unterton vorgetragen. Vier hauptsächliche Varianten lassen sich unterscheiden.
bq. Die Manipulationsthese zielt auf die ideologische Dimension, die den Medien zugeschrieben wird. Sie sieht in ihnen vor allem Instrumente politischer Herrschaft und ist von ehrwürdigem Alter. Ursprünglich tief in den Traditionen der Linken verwurzelt, aber bei Bedarf auch von der Rechten genießerisch adoptiert, hat sie es ganz auf die Inhalte abgesehen, die vermeintlich das Programm der großen Medien bestimmen.
bq. Ihrer Kritik liegen Vorstellungen von Propaganda und Agitation zugrunde, .wie sie aus früheren Zeiten überliefert sind. Das Medium wird als ein indifferentes Gefäß verstanden, das über ein passiv gedachtes Publikum Meinungen ausgießt. Je nach dem Standpunkt des Kritikers gelten diese Meinungen als falsch; sie müssen mich einem derartigen Wirkungsmodell notwendig falsches Bewusstsein erzeugen. Verfeinerte Methoden der Ideologiekritik erweitern diesen „Verblendungszusammenhang“, indem sie den Gegner mit immer subtileren und heimtückischeren Absichten ausstatten. An die Stelle der direkten Agitation tritt dann die schwer durchschaubare Verführung; der ahnungslose Konsument wird von den Drahtziehern überredet, ohne dass er wüsste, wie ihm geschieht.
bq. Die Nachahmungsthese argumentiert dagegen moralisch. In ihren Augen bringt der Medienkonsum vor allem sittliche Gefahren mit sich. Wer sich ihm aussetzt, wird an Libertinage Verantwortungslosigkeit, Verbrechen und Gewalt gewöhnt. Die subjektiven Folgen sind abgestumpfte, verhärtete und verstockte Individuen, die objektiven der Verlust sozialer Tugenden und der allgemeine Sittenverfall.
bq. […]
bq. Neueren Datums ist die Simulationsthese, die von einem erkenntnis-theoretischen Verdacht beseelt ist. Sie ist auch insofern moderner, als sie auf die technische Entfaltung der Medien eingeht, also auch die Existenz des Fernsehens ernst nimmt, was man von ihren Vorgängern nicht behaupten kann. Ihr zufolge wird der Zuschauer durch das Medium außerstande gesetzt, zwischen Wirklichkeit und Fiktion zu unterscheiden. Die erste Realität werde also durch eine zweite, phantomhafte unkenntlich gemacht oder ersetzt.
Eine weitergehende Version der These, die gelegentlich sogar affirmativ auftritt, kehrt dieses Verhältnis um und behauptet, die Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Simulation sei unter den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen sinnlos geworden.
bq. Alle bisherigen konvergieren in der vierten, der Verblödungsthese, die sich zu einer anthropologischen Aussage verdichtet. Die Medien greifen, wenn man ihr folgt, nicht nur das Kritik- und Unterscheidungsvermögen, nicht nur die moralische und politische Substanz ihrer Nutzer an, sondern auch ihr Wahrnehmungsvermögen, ja, ihre psychische Identität. Sie produzieren somit, wenn man sie gewähren läßt, einen Neuen Menschen, den man sich, je nach Belieben, als Zombie oder Mutanten vorstellen kann.
bq. Alle diese Theorien sind schwach auf der Brust. Beweise halten ihre Urheber für entbehrlich. Selbst das Minimalkriterium der Plausibilität macht ihnen keinerlei Kopfzerbrechen. So ist es, um .nur ein Beispiel zu nennen, bisher niemandem gelungen, uns außerhalb der psychiatrischen Klinik auch nur einen „Fernsehteilnehmer“ vorzuführen, der außerstande wäre, zwischen einem Ehekrach in der laufenden Serie und an seinem Frühstückstisch zu unterscheiden. Die Verfechter der Simulationsthese scheint das nicht zu stören.
bq. Die Industrie teilt weder dieses leidenschaftliche Verlang noch jene dürren Theorien. Ihre Überlegungen sind von asketischer Nüchternheit. Sie kreisen einerseits um Frequenz_ Kanäle, Normen, Kabel, Keulen, Parabolantennen; andererseits um Investitionen, Beteiligungen, Verteilungsschlüssel Kosten, Quoten, Werbeaufkommen. Aus dieser Perspektive erscheint als das eigentlich Neue an den Neuen Medien Tatsache, dass keiner ihrer Veranstalter jemals auch nur einen Gedanken an irgendwelche Inhalte verschwendet hat.
Jeder wirtschaftliche, technische, rechtliche und administrative Aspekt ihres Vorgehens wird eingehend analysiert und erbittert umkämpft. Nur ein Faktor spielt im Sinnen und Trachten der Industrie keine Rolle: das Programm. Zur Debatte steht, wer zahlt und wer kassiert, wann, wo, wie, von wem aber nie und nimmer, was gesendet wird. Eine solche Haltung wäre bei keinem früheren Medium denkbar gewesen.
bq. Sie könnte sonderbar, ja verwegen scheinen. Es werden Milliarden aufgewendet, um Satelliten in den Weltraum zu schießen und ganz Mitteleuropa mit einem Kabelnetz zu durchziehen; eine beispiellose Aufrüstung von „Kommunikationsmitteln“ findet statt, ohne dass irgend jemand die Frage aufwarf was da eigentlich mitgeteilt werden soll.
Die Lösung dieses Rätsels liegt jedoch auf der Hand. Die Industrie nämlich weiß sich mit der entscheidenden gesellschaftlichen Figur in ihrem Spiel einverstanden: mit der des „Fernsehteilnehmers“. Dieser, keineswegs willenlos, steuere energisch einen Zustand an, den man als Programmlosigkeit_ bezeichnen kann. Um diesem Ziel näherzukommen, benut er virtuos alle verfügbaren Knöpfe seiner Fernbedienung.
Gegen diese innige Allianz von Kunden und Lieferanten i kein Kraut gewachsen. Die verbitterte Minderheit der Kritik_ tut sich schwer, ein so massives Einverständnis zu erkläre!
bq. Auch der Begriff des Programms orientiert sich an der Schrift. Das Wort
bezeichnet ja laut Meyers Lexikon ursprünglich nichts anderes als das Vorgeschriebene oder vorher Geschriebene; „eigentlich öffentliche schriftliche Bekanntmachung, öffentlicher Anschlag, jetzt (1985) besonders eine Ankündigungs- oder Einladungsschrift, die von Universitäten und anderen höheren Bildungsanstalten erlassen wird. Im öffentlichen Leben spricht man vom Programm einer Partei, einer Zeitung, einer zu bestimmten Zwecken gegründeten Gesellschaft, auch einer Regierung, wenn in mehr oder weniger bindender Gestalt die Grundsätze des beabsichtigten Handeins im voraus verkündet werden“.
bq. Was dagegen die führenden Fernsehveranstalter im Voraus verkünden, liest sich so: „Budenzauber. Mini-ZiB. Ei elei, Kuck elei. Du schon wieder (8.). Wenn abends die Heide träumt. Almerisch g’sunga und g’schpuit Weltcup-Super G der Herren. Helmi. X-Large. Die Goldene Eins. Betthupferl. Bis die Falle zuschnappt. Einfach tierisch. Wetten, daß …? Es lebe die Liebe. Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett. Just another pretty face. Tintifax und Max. Ich will, dass du mich liebst. Also ääährhrlich. Hulk (31.) Musi mit Metty. Heute mit uns. Hart wie Diamant. Am, dam, des. Barapapa: Texas Jack (12.). Schau hin und gewinn. Superflip. Sie er es. Liebe international. Hart aber herzlich. 1 _2-x. Wer bietet mehr?“
bq. […]
bq. Den entscheidenden Fortschritt jedoch erst die elektronischen Medien gebracht. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass dem Versuch, ein gedrucktes Nullmedium zu schaffen, unübewindliche Hindernisse im Wege stehen die Schrift von jeder Bedeutung befreit will, muss zu extremen Lösungen greifen. Die heroischen Vorschläge der Avantgarde (Dada, Lettrismus, visuelle Poesie) haben bei der Industrie kein Gehör gefunden. Das liegt vermutlich daran, dass die Idee der Null-Lektüre selbst widersprüchlich ist. Der Leser, jeder Leser hat nämlich den fatalen Hang, Zusammenhänge herzustellen und noch in der trübsten Buchstabensuppe nach so etwas wie einem Sinn herumzustochern.
Einem jüngeren Medium wie dem Radio durfte man sich schon weniger, und das heißt in diesem Zusammenhang mehr, versprechen. Die Emanzipation von der Schrift eröffnet zumindest neue Perspektiven. In der Praxis zeigte sich allerdings, dass im Rundfunk ziemlich viel vorgelesen wurde. Doch auch dort, wo die freie Rede sich Bahn brach, in Ansprache und Diskussionen, ja sogar im schieren Gequassel, stiften die Wörter immer wieder so etwas wie Bedeutung.
bq. […]
bq. In der Nullstellung liegt also nicht die Schwäche. Sondern die Stärke des Fernsehens. Sie macht seinen Gebrauchswert aus. Man schaltet das Gerät ein, um abzuschalten. (Aus diesem Grund ist übrigens das, was Politiker für Politik halten, absolut fernsehtauglich. Während der bedauernswerte Minister sich einbildet, die Ansichten und Handlungen des Zuschauers zu beeinflussen, befriedigt die seimige Leere seiner Äußerungen nur das Bedürfnis des Publikums, von Bedeutungen verschont zu bleiben.)
bq. Dagegen ereignet sich so etwas wie eine Bildstörung, sobald im Sendefluss ein Inhalt auftaucht, eine echte Nachricht oder gar ein Argument, das an die Außenwelt erinnert. Man stutzt, reibt sich die Augen, ist verstimmt und greift zur Fernbedienung. Diese äußerst zielbewusste Nutzung verdient endlich ernst genommen zu werden. Das Fernsehen wird primär als eine wohldefinierte Methode zur genußreichen Gehirnwäsche eingesetzt; es dient der individuellen Hygiene, der Selbstmeditation. Das Nullmedium ist die einzige universelle und massenhaft verbreitete Form der Psychotherapie.
bq. […]
bq. Wem diese Argumentation ex negativo zu düster ist, dem kann geholfen werden. Er braucht seinen Blick nur von den unangenehmen Tatsachen fort in höhere Sphären zu richten und die derzeit wieder einmal so beliebten ältesten Weisheitslehren der Menschheit zu Rate ziehen. Wenn nämlich unsere Konzentration ihr Maximum erreicht – das geht aus jedem esoterischen Taschenbuch einwandfrei hervor -, ist sie von Geistesabwesenheit nicht mehr zu unterscheiden, und umgekehrt: die extreme Zerstreuung schlägt in hypnotische Versenkung um.
bq. Insofern kommt der Wattebausch vor den Augen der Transzendentalen Meditation recht nahe. So ließe sich auch die quasi-religiöse Verehrung, die das Nullmedium genießt, zwanglos erklären: Es stellt die technische Annäherung an das Nirwana dar. Der Fernseher ist die buddhistische Maschine.
Zugegeben: Es handelt sich hier um ein utopisches Projekt, das, wie alle Utopien, kaum ohne einen Erdenrest zu verwirklichen ist. Was dem Säugling vergönnt ist, der Zustand völliger Selbstvergessenheit, das wird der Erwachsene nur schwer erreichen. Er hat es verlernt, seinen Wahrnehmungsapparat zu beschäftigen, ohne das, was er sieht, zu interpretieren. Ob er will oder nicht, er neigt dazu, auch dort so etwas wie Sinn herzustellen, wo gar keiner zu finden ist. Diese unwillkürliche Fokussierung wirkt sich beim Gebrauch des Nullmediums immer wieder störend aus. Ich kann im Zweifelsfall stets behaupten, ich sei schließlich kein Zombie und es gebe dort, wo ich hinblicke, doch immerhin etwas zu sehen, dieses oder jenes Bestimmte, so etwas wie den glimmenden Rest eines Inhalts. Deshalb ist es unvermeidlich, dass auch der geübte Fernseher hin und wieder einer solchen Mystifikation erliegt.
bq. Der Idealfall ist also unerreichbar. Man kann sich der vollkommenen Leere, wie dem absoluten Nullpunkt, nur asymptotisch nähern. Diese Schwierigkeit ist jedem Mystiker vertraut: Die Meditation führt nicht ins Nirwana, die Versenkung gelingt allenfalls punktuell, aber nicht endgültig, der kleine, Tod ist nicht der große. Immer moduliert ein minimales Signal, das Rauschen der Realität, die „Erfahrung der reinen Gegenstandslosigkeit“ (Kasimir Malewitsch).
Dennoch – die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte sind und bleiben denkwürdig, auch wenn der Bildschirm sein großes Vorbild nie einholen wird, jenes Schwarze Quadrat aus dem Jahre 1915, das, strenggenommen, alle Sendungen des Nullmediums überflüssig macht.
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Nachher kommt Frau Kraft. Frau Kraft ist gelernte Bankkaufrau mit Kaufmannsgehilfenbrief und seit kurzem Premierministerin von NRW. Sie kommt bestimmt in drei dunkelblauen Autos und parkt meinen blass-rotem Altgolf zu, weil hier der Parkplatz so klein ist.
Sie will sich wohl angucken, wo die ganze Kohle vom Land hin ist. Hier in dem schicken neuen Gebäude, wo nix normal ist ist und noch weniger funktioniert. Vielleicht fang ich plötzlich an zu motzen: Das mit der wellenförmigen Heizung unter der Decke, der fette Riss in der Wand, das man die Türen immer zu machen muss, weil sonz die Klima nicht läuft, und wenn die läuft klapperts immer über den Fenstern. Und rechte Winkel gibts im ganzen Haus nicht. Alles Antroposophen und Waldörfler und Technologietransferierer, die immer gucken ob ich innner Küche auch ja nicht an ihr Geschirr und ihre Kaffemaschine packe. Büropenner.
Na ja, Frau Kraft. Alles nicht so wichtig. Viel zu viel Text dafür. Fahnse innert Hauptstadt von`t Land zurück. So viel Rumgurkerei für `ne Uni, die bald dicht ist und vorher noch nen dicken FK bekommt!? Ich versteh das alles nicht. Hab aber auch dolores in meinem cabeza. -
Kein Original ohne Original – Computerkunst verkauft sich nicht gut meint Regula Freuler. Und das wohl nicht zuletzt, weil Netzkunst ein ach so leicht kopierbares Binärgut ist. Computerkunst dagegen lässt sich vielleicht noch verkaufen. Zumindest wenn man im ZKM-Museumsshop `ne High End Dose, passendes OS ersteht und gemütlich den Plasmarahmen an das Kunstwerk im grauen Kasten pluggt, der hoffentlich `nen leise Lüfter hat. Aber isoliert muß es sein. Nur Strom, kein Netz. Dann ist es wohl die Kopie ohne Original.
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bq. Other Voices regularly publishes provocative essays, interviews, roundtable discussions, lecture transcriptions, audio lectures, multimedia projects, translations and reviews in the arts and humanities.
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Jeff Wall – Storyteller (1986). Werkschau im Mumok, Wien. Dazu die NZZ.
Das riesige Diapostiv da oben – das mir Katja so schön erklärte – hängt im MMK. -
Sehr schöner und aktueller Text von Michael Wetzel in der neuen Ausgabe der Navigationen. Aktuell nicht nur wegen Woytalas kürzlich verabreichter Osterbotschaft, sonder vor allem wegen der gestohlenen Heiligkeit, die nicht zuletzt Papa Bush durch die Kanäle drischt:
bq. Als Heilige des Fernsehens aber wacht seit der päpstlichen Enzyklika Miranda prorsus vom 8. September 1957 Santa Chiara, die Weggenossin des Heiligen Franziskus. An ihrem letzten Weihnachtsabend 1252 lag sie nämlich darnieder, unfähig, an der Mitternachtsmesse teilzunehmen, da wurden ihre Bitten in der Einsamkeit erhört und eine Direktübertragung des Gottesdienstes in der Franziskusbasilika am anderen Ende des Stadthügels von Assisi geschaltet:
bq. „In diesem Augenblick wich vor den staunenden Augen der Heiligen die Wand ihrer kleinen Zelle. Sie konnte, zunächst noch aus ziemlicher Entfernung, den gewaltigen Bau auf dem Paradieshügel schauen und bestaunen. Dann aber führte die Vision sie immer näher. Vom Äußeren trat sie ins Innere der Basilika. Tief ergriffen durfte sie die festliche Weihnachtslithurgie mitfeiern. Sie sah auf den Altären die vielen brennenden Kerzen, sie sah die herrlichen Paramente, sie hörte den Psalmengesang der Brüder und den Klang der Orgel. Selbst den Duft des Weihrauchs konnte sie aufnehmen. O, welches Glück, sie sah sogar die Krippe des Herrn, die enge und kalte Grotte mit der Gottesmutter, dem hl. Josef, mit Ochs und Esel. Sie sah das Kind auf dem Stroh liegen und die auf die Botschaft des Engels herbei geeilten Hirten. Bei einem solch herrlichen Schauspiel fühlte sich die hl. Klara von einer unsagbaren Süßigkeit durchdrungen, sie dachte an den Seraphischen Vater und erinnerte sich seiner ersten Krippenfeier im Wald von Greccio. Nun schien es, als ob der Heilige die Offenbarung dieser Stunde mit seiner liebe nährte.“
bq. […]
bq. Papst Pius XII. wusste aber die Zeichen der Zeit zu deuten und die Verbindung zwischen innerer und äußerer Weitsicht im Sinne des Fernsehens durch sein am 14. Februar 1958 ausgesprochenes Patronat herzustellen:
bq. ,,’Klar‘ leuchtet dank der Göttlichen Weisheit gerade in unseren Tagen zu unserer großen Bewunderung der menschliche Erfindungsgeist. Dabei steht die Kirche keineswegs etwa dem kulturellen und technischen Fortschritt ablehnend gegenüber, im Gegenteil! Sie begünstigt nicht nur diese Hilfsmittel der Wissenschaft und des täglichen Lebens, wenn sie zum Guten angewendet werden, sondern sie macht auch selbst gern Gebrauch von ihnen, um die Wahrheit zu verkünden und die Grenzen der Religion zu erweitern. Unter diesen vom Erfindergeist ausgedachten Mitteln nimmt einen besonderen Platz das Fernsehen ein. Durch diese Erfindung wird es möglich, dass man mit seinen Augen und Ohren ferne Geschehnisse wahrnehmen kann im gleichen Augenblick, in dem sie sich ereignen. Man kommt sich vor, als sei man unmittelbar daran beteiligt. (. ..) Aber niemand wird es leugnen können (. ..): diese großartige Erfindung kann zwar von größtem Nutzen sein, kann aber auch ebenso zur Quelle größten Unheils werden. Dazu kommt, dass diese Erfindung die Menschen mit einer außergewöhnlichen Macht in ihren Bann schlägt, und das innerhalb der häuslichen Wände. Es kann darum nur von Nutzen sein, diese Erfindung unter den Schutz und Beistand des Himmels zu stellen, damit nicht nur das Böse verhütet, sondern großer Nutzen damit gestiftet werde. (. ..) So möge Klara, leuchtend durch den Ruhm ihrer Reinheit und himmlisches licht bringend in soviel Finsternis, diese Erfindung lenken und bewirken, dass mit Hilfe eines so hell leuchtenden Gerätes auch die Wahrheit und die Tugend ‚klar‘ aufleuchten, die allein den Bestand der bürgerlichen Ordnung gewährleisten.“ -

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Ähh – Nee!
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Matrix^2^: Steve Silbermans detaillierter Bericht über die Produktion von Matrix Reloaded. Via Frapp.ant.

