Der 11. September jährt sich nun. Man zeigte sich damals wie heute erschüttert ob der Gewaltigkeit mit der wenige Attentäter die westliche Vorstellung eines im großen und ganzen recht unbeschwerten Lebens zum einstürzen brachten. Und scheinbar braucht es eine derart enorme Erschütterung, um dem westlichen Habitus deutlich zu machen: Es gibt Menschen, die unter dieser Idee eines Lebens zu leiden haben. Sicherlich – ich persönlich nehme Teil an diesem Leben. Und sehe Sinn in Demokratie, Pluralismus, Freiheit im Denken, Konsum und Spaß. Müssten nicht all diese Attribute eines westliche Lebens verständnisvoll mit den Vorstellungen eines wie auch immer anders gearteten Lebens umgehen.
Dass es sich genau so nicht verhält, zeigten bisher am deutlichsten die Anschläge von New York. Natürlich zeigen sie ebenso, dass andere keinen Deut mehr Respekt vor dem Leben haben.
Man dreht sich also allzuleicht im Kreis. Oder kommt zu dem Entschluß, alle Menschen seien schlecht. Vielleicht gehört ein solches Dilemma zum irdischen Leben. Sicherlich ist zu viel geschehen, um die Schraube einfach zurück zu drehen.
Wie die langfristigen Konsequenzen aussehen mögen kann ich nicht erahnen. Wie der anhaltende Krieg gegen… – nun diese Frage scheint der militante Aktionismus nicht zu kennen – … zeigt, werden Menschenleben nach wie vor nicht viel wert sein. Es soll Weltordung erkämpft werden. Was angesichts der militärischen Überlegenheit des Westens früher oder später geschehen kann. In welcher Form die erste Welt die übrigen Welten dominieren wird, spielt vielleicht erst in zweiter Instanz ein Rolle. Militärisch, ökonomisch, religiös – alles scheint momentan möglich.
Und geht seinen globalisierten Weg. Ohne großartig nach links oder rechts ausscheren zu können. Irgendwelche Kräfte (oder man selbst?!) lassen weniger und weniger Alternativen zu. Ich kann mir nicht vorstellen wie sich grundlegend etwas ändern kann.
Eine Antwort
Versuchen wir im Kleinen anzufangen, bei uns selbst.
Was wir erwarten werden wir finden (Aristoteles)