- „Es hat den Anschein, als führe die Konzentration auf die digitale Bildbearbeitung und den Schnitt der Actionszenen und Special Effects zu einem massiven Verlust an Schauspielregie und emotionaler Zuschaueridentifikation in den kurzen „Normalhandlungen“. Überall ist die Nivellierung durch den Bluescreen und das System der Monitore spürbar. Nahaufnahmen und Totalen wechseln oft unverbindlich ab. Immer wieder fehlt Spannung zwischen den Schauspielern und der Umgebung. Sie scheinen keinen sichtbar inszenierten Raum zu erspüren, geschweige denn ihn selbst darzustellen. Das Risiko für einen gelungenen Gesamttake entfällt. Jede Aufnahme ist wiederholbares und unendlich rekombinierbares Detail. Mit den Marketingwelten abgestimmtes Design, ständig abgewandeltes Storyboard, Musterfilme und direkte elektronische Nachbearbeitung federn eine Filmästhetik ab, die – auch unter Zeitdruck und in Megakonkurrenz zu „Der Herr der Ringe. Folge 2″ – zwischen Produktion und Postproduktion kaum mehr unterscheidet.“
Peter Brinkemper auf Telepolis.
Was machen wir nun mit der ganzen Digitalität? Alles wieder verwerfen und sich auf analoge Ästhetiken zurückbesinnen? Oder über solche digitale Produktionen eh nicht reden?