Malkontent & Enthusiastisch

»Ihr naht Euch wieder, schwankende Gestalten«

Lange genug herumgedruckst. Nun mal heraus damit und fix den Serner angepingt; um der guten – aber nicht akzeptierten – Trackbacktechnik die Ehre zu erweisen.
Baudrillard-Infos sind hier nun oft und lieblos gepostet worden. Ich lese mich grad in ihn ein und da läuft mir das oben erwähnte Posting über den Weg. Passt prächtig, denke ich mir. Lese. Und verstehe nix. Aber ein Ansatz ist da, denn es gibt scheinbar wenigstens einen Matrix-Vorgänger: Fassbenders „Welt am Draht“. Und übrigens auch Thron. Alle drei Filme sehen die Technik in der Lage, dem Menschen den Einstieg in künstlich berechnete Welte zu schenken. Nun gut.
Baudrillard nennt so etwas (oder so etwas ähnliches) ein Simulakrum, das sich in drei historisch (nicht technisch) entstandenen Versionen entwickelt hat. Ganz kurz: Das Zeitalter der Klassik, das der industriellen Produktion und eben das gegenwärtige. Eine wie auch immer durchmedialisierten Welt. Diese ist das dritte und „ausgereifteste“ Simulakrum.
Mein Problem bei Serner: Meint ein drittes Simulakrum direkt das, was man landläufig unter „Cyberspace“, „Virtualisierung“ usw. versteht. Ich hab das bisher als typisch baudrillardsch-verquastes Modell der „realen“ Medienlandschaft verstanden, in das auch Virtualität integriert ist, aber nicht ausschließlich meint. Einen prinzipiellen Unterschied macht er zwischen den Beiden nicht.
Übrigens Christian: Der Hinweis auf die erste Matrix-Szene ist genial. Da ließt Neo „Der symbolische Tausch und der Tod“, genau jener Titel Baudrillards, der die Ordnung der Simulakren einführt. Das ist doch mal nen Einstieg in meine Baudrillard Arbeit.

Eine Antwort

  1. Avatar von Ekkehard Knörer

    Hallo,
    also, wenn Du auf der Suche nach Matrix-Vorläufern bist, dann wäre da zuerst und zuletzt immer Philip K. Dick, vor allem, aber nicht nur: „Ubik“ (1969)als perfekter Einstieg.
    Zu „Welt am Draht“ – habe ich vor Jahren mal gesehen, ganz merkwürdig, weil Neuer Deutscher Film und SciFi so gar nicht zusammen passen wollen – gibt es im übrigen auch einen klasse Roman als Vorlage, „Simulacron 3“ (ja, da staunt der Baudrillard-Fan) von Daniel F. Galouye. 1964 erstveröffentlicht.
    Hoffe, das hilft weiter,
    Ekkehard