Malkontent & Enthusiastisch

»Ihr naht Euch wieder, schwankende Gestalten«

Ganz weit entfernt vom zivilisierten Westen, am Kap der guten Hoffnung, soll vor rund 80000 Jahren der Startschuß für die menschliche Kultur gefallen sein. Die drückte sich dadurch aus, daß jemand abends in einer Höhle saß und Strichmuster in einen geglätteten Stein ritzte, während seine Mitbewohner beim Abendessen saßen. Schwer vorstellbar, wie in rund 3000 Generationen eben jene Kultur entsteht, über deren Wesen in der Zeit Nr.4 so viel interessantes geschrieben ist.
Zum Beispiel die Entwicklung des IPN, des Interplanetary Net, das uns mit Mars, Mond und Venus verbinden soll. Während zuhause@aol.com noch den gemeinen Erdenbürger ins Fimrmeneigene Netz zu locken versucht, denken andere Lichtjahre weiter. Dabei geht es um den Aufbau eines umspannenden Netzes von Satelliten, die untereinander und mit Mutter Erde störungsfrei kommunizieren können. Ob das IPN einen militärischen oder zivilen Hintergrund hat wird dabei außer Acht gelassen. Es spielt meiner Meinung nach tatsächlich zunächst keine außerordentlich wichtige Rolle. Viel mehr steht es für jene am Anfang geschilderte lange Evolution, für unser expanives Wesen, in dem nach der Globalisierung der Griff ins Weltall der folgende ist. Was da zu holen ist kann wohl nur vermutet werden. Dass man glaubt, dort etwas holen zu müssen, beschreibt in meinen Augen die Arroganz gegenüber denen, die auf dem Weg zum „Interplanetary Net“ stecken geblieben sind. Irgendwie entwickelt sich der Mensch an sich selbst vorbei, finde ich. Oder kann er gar nicht anders?